19. Oktober 2023

Veränderte Arbeitswelt: Wie sicher ist Hybrid Work?

Das Arbeiten im Hybridmodell, einer flexiblen Kombination aus Präsenz- und Remote-Arbeit, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es ermöglicht Unternehmen, die Vorteile beider Arbeitsformen zu nutzen und ihren Mitarbeitenden eine größere Flexibilität zu bieten. Doch mit dieser Arbeitsweise gehen auch potenzielle Risiken einher, die es zu beachten und zu minimieren gilt. In diesem Blogartikel geht es um die Frage, wie Hybrid Work sicher und effizient funktionieren kann.

Was ist Hybrid Work und welche Vorteile bietet es?

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren, insbesondere seit Beginn der COVID-19-Pandemie, grundlegend verändert. Hybrid Work ist mittlerweile eine der beliebtesten Arbeitsformen. Dabei handelt es sich um ein Modell, bei dem die Mitarbeitenden sowohl im Büro als auch von zu Hause aus arbeiten können. Im Vergleich zu anderen Arbeitsformen wie dem traditionellen Büromodell oder dem reinen Homeoffice-Modell bietet das Hybridmodell einige Vorteile für Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer.

Die Flexibilität des Modells ermöglicht es den Mitarbeitenden zum Beispiel, ihre Arbeit besser mit ihrem Privatleben abzustimmen und somit eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Darüber hinaus kann die Produktivität gesteigert werden, da die Mitarbeitenden in einer hybriden Arbeitsumgebung mehr Autonomie haben und somit motivierter sind. Neben der Mitarbeiterzufriedenheit bietet das Hybridmodell für Unternehmen auch den Vorteil, dass sie durch flexible Arbeitszeiten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden schneller reagieren und gleichzeitig Kosten sparen können. Um jedoch erfolgreich im Hybridmodell arbeiten zu können, müssen auch potentielle Risiken berücksichtigt werden.

Risiken im Zusammenhang mit Hybrid Work

Einer der größten Gefahrenherde im Zusammenhang mit dem hybriden Arbeitsmodell ist die IT- und Informationssicherheit. Durch den Einsatz von verschiedenen Geräten und Netzwerken – die zum Teil sowohl beruflich als auch privat genutzt werden – sowie die Notwendigkeit, ortsunabhängigen Zugriff auf Daten, Informationen und Kommunikationskanäle zu ermöglichen, steigen die potenziellen Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Insbesondere der Einsatz von mobilen Endgeräten birgt einige Fallstricke.

Neben technischen Herausforderungen in Bezug auf die IT sind Sicherheitsrisiken im Informations- und Datenschutz zu beachten. Um hier vorzubeugen, sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult werden, wie sie sich in einer hybriden Arbeitsumgebung sicher bewegen können. Auch klare Richtlinien zur Vermeidung von Sicherheitslücken sowie zum Datenschutz sind unabdingbar. Wichtig dabei ist auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jeder Einzelne Verantwortung für Daten- und Informationssicherheit trägt – sowohl im Büro als auch zu Hause.

Risiken minimieren: Sieben Tipps für sicheres Arbeiten im Hybridmodell

Um im hybriden Arbeitsmodell produktiv und sicher zu arbeiten, sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einige wichtige Punkte beachten. Durch eine Kombination aus technischen Maßnahmen und Sensibilisierung der Mitarbeiter können Unternehmen ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten und erfolgreich im Hybridmodell arbeiten.

1) Klare Richtlinien und Verfahren erstellen

Ein erster Schritt zur Risikominimierung ist die Erstellung von konkreten Richtlinien und Verfahren, um Sicherheitsrisiken zu identifizieren und schnell beheben zu können. Dazu gehören beispielsweise ein organisiertes Risikomanagement und/oder die Implementierung eines ISMS, das die Herausforderungen von Hybrid Work berücksichtigt. Die darin festgelegten Richtlinien sollten sowohl für die Arbeit im Büro als auch von zu Hause aus gelten und regelmäßig aktualisiert werden.

2) Sichere IT-Infrastruktur gewährleisten

Um ein hohes Maß an Sicherheit in einer hybriden Arbeitsumgebung sicherzustellen, müssen Unternehmen eine sichere IT-Infrastruktur bereitstellen. Dazu gehören die Bereitstellung von Geräten ebenso wie beispielsweise der Einsatz von Firewalls oder Antivirensoftware sowie Schulungen zur Nutzung sicherer Netzwerke.

3) Verwendung verschlüsselter Kommunikationswege

Eine weitere Möglichkeit zur Minimierung von Risiken besteht darin, bei allen Formen des digitalen Datenaustauschs auf verschlüsselte Kommunikationswege zurückzugreifen – egal ob per E-Mail oder Messenger-Diensten wie Slack oder Teams.

4) Datenschutz beachten

Ebenso wichtig ist der Datenschutz, denn sowohl im Büro als auch zu Hause sollten sensible Daten immer geschützt werden. Hierzu gehören unter anderem klare Vorgaben für den Umgang mit Passwörtern, Zugangsdaten oder auch personenbezogenen Daten von Mitarbeitenden oder Kunden.

5) Physische Sicherheitsmaßnahmen

Zusätzlich können auch physische Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise abschließbare Aktenschränke oder Bildschirmsperren dazu beitragen, dass sensible Informationen nicht in falsche Hände geraten.

6) Maßnahmen zur Abwehr von Cyberangriffen

Die Abwehr von Cyberangriffen spielt eine entscheidende Rolle in einer hybriden Arbeitsumgebung. Durch technische Maßnahmen wie die Absicherung von Cloud-Computing sowie Maßnahmen zur Information und Schulung von Mitarbeitenden beispielsweise zum Thema Phishing und Social Engineering können Unternehmen effektiv gegen diverse Bedrohungen vorgehen.

7) Sicherheitsbewusstsein fördern 

Neben technischen Maßnahmen ist grundsätzlich das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheidend für einen erfolgreichen Schutz vor Risiken im Hybrid Work. Regelmäßige Schulungsmaßnahmen sind hier unverzichtbar, damit alle Beteiligten über potentielle Gefahren informiert sind und im Ernstfall angemessen reagieren können.

Erfolgreiches und sicheres Arbeiten im Hybridmodell ermöglichen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das hybride Arbeitsmodell zahlreiche Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen bietet. Allerdings birgt es auch Risiken in Bezug auf Sicherheit und um diese zu minimieren, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Unternehmen sollten hierbei einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und alle Aspekte berücksichtigen, damit sie effektiv ineinandergreifen – von der Technologie über die Organisation bis hin zum Personalmanagement. Nur so lässt sich ein effektives Sicherheitskonzept entwickeln, das den komplexen Anforderungen einer hybriden Arbeitsumgebung gerecht wird.

Wer Risiken minimiert und zugleich Produktivität maximiert, kann die Vorteile von Hybrid Work voll ausschöpfen – ohne dabei Kompromisse bei der Sicherheit eingehen zu müssen.

geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security

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