Unternehmen sind mehr denn je gefährdet, Ziel von Cyberangriffen zu werden und die Quote erfolgreicher Angriffe ist so hoch wie nie. Mit dem IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden konkrete Maßnahmen und Anleitungen zur Verfügung gestellt, mit denen sich Unternehmen, Behörden und Organisationen gegen gängige Bedrohungen absichern können.
Was ist der IT-Grundschutz des BSI?
Der IT-Grundschutz des BSI ist ein wichtiger Baustein für die Informationssicherheit in Unternehmen und Behörden. Er ist ein freiwilliger Sicherheitsstandard, der sicherstellt, dass sensible Daten vor Cyberangriffen geschützt sind und die IT-Infrastruktur robust und zuverlässig funktioniert.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat mit dem IT-Grundschutz Richtlinien und Empfehlungen entwickelt, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre IT-Systeme angemessen abzusichern. Hierbei geht es nicht nur um den Schutz vor Viren und Malware, sondern auch um die Prävention von Datenverlust und die Gewährleistung der Verfügbarkeit wichtiger Informationen. Der IT-Grundschutz richtet sich dabei sowohl an Unternehmen als auch Behörden und sowohl an Einsteiger als auch Profis.
Durch die Umsetzung des IT-Grundschutzes können Unternehmen Risiken minimieren und sich gegen potenzielle Bedrohungen effektiv wappnen. Es handelt sich dabei um einen ganzheitlichen Ansatz zur Sicherung der digitalen Assets und zur Stärkung der Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen.
Zweck und Zielsetzung des IT-Grundschutzes
Der Zweck des IT-Grundschutzes besteht darin, IT-Systeme vor Bedrohungen zu schützen und somit die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Daten sicherzustellen. Ziel ist dabei, Mindestanforderungen für grundlegende Schutzmaßnahmen festzulegen und gleichzeitig die notwendigen Methoden zur Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Dabei wird von IT-Systemen mit normalem Schutzbedarf ausgegangen und Standardmethoden und -maßnahmen zu deren Schutz bereitgestellt.
Der IT-Grundschutz deckt dabei verschiedene Bereiche ab, wie beispielsweise Personal, Software, Hardware oder Organisation. Statt also eine individuelle Risikoanalyse und Identifikation der zu schützenden Assets voranzustellen – wie es beispielsweise nach der ISO 27001 Norm stattfindet – definiert der IT-Grundschutz pauschal grundlegende Maßnahmen für die typischen Bedrohungen in den verschiedenen Bereichen und bietet so ein wichtiges, ganzheitliches Fundament für die Unternehmenssicherheit.
Aufbau und Struktur des IT-Grundschutz-Kompendiums
Das IT-Grundschutz-Kompendium des BSI bildet das Herzstück für die Umsetzung von Informationssicherheit in Unternehmen. Es bietet eine strukturierte und praxisnahe Anleitung zur Absicherung von IT-Systemen und -Prozessen. Das Kompendium gliedert sich in Bausteine, die verschiedene Aspekte der Informationssicherheit abdecken, darunter organisatorische, personelle und technische Maßnahmen. Jeder Baustein beschreibt die möglichen Gefährdungen und notwendigen Sicherheitsanforderungen und enthält konkrete Empfehlungen und Maßnahmen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre IT-Sicherheit zu verbessern.
Durch die klare Strukturierung erleichtert das Kompendium die Implementierung eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts und stellt sicher, dass keine wichtigen Bereiche vernachlässigt werden. Unternehmen können somit gezielt die für sie relevanten Maßnahmen auswählen und umsetzen, um ihr Sicherheitsniveau zu erhöhen und sich vor potenziellen Bedrohungen zu schützen.
Vorteile der Anwendung von IT-Grundschutz für Unternehmen
Der IT-Grundschutz des BSI bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Durch die Anwendung dieses Standards können Betriebe ihre Informationssicherheit effektiv verbessern und schützen. Die Implementierung von Maßnahmen aus dem IT-Grundschutz-Kompendium hilft dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
Die Umsetzung und Zertifizierung nach dem IT-Grundschutz des BSI signalisiert außerdem Kunden und Partnern, dass die Sicherheit sensibler Informationen ernst genommen wird. Dadurch gewinnen Unternehmen nicht nur das Vertrauen ihrer Geschäftspartner, sondern stärken auch ihr Image als zuverlässiger Partner in Sachen Datensicherheit.
Der IT-Grundschutz ist darüber hinaus der bewährte Standard für den Aufbau eines ISMS und bildet somit eine wichtige Grundlage für eine Zertifizierung nach der ISO 27001 Norm.
Umsetzung und Zertifizierung nach dem IT-Grundschutz des BSI
Die Umsetzung und Zertifizierung nach dem IT-Grundschutz des BSI sind entscheidende Schritte für Unternehmen, um ihre Informationssicherheit zu gewährleisten. Wie bereits erwähnt, bietet der IT-Grundschutz zum einen die Möglichkeit, ein ISO 27001 Zertifikat auf Basis von IT-Grundschutz zu erwerben. Zum anderen gibt es ein offizielles Zertifizierungsprogramm des BSI, mit dem die Expertise im IT-Grundschutz über folgende zwei Zertifizierungen nachgewiesen werden kann:
1) IT-Grundschutz Praktiker
Der IT-Grundschutz Praktiker bildet die erste Stufe des zweistufigen Schulungskonzepts des BSI. Es besteht aus einer Basisschulung mit anschließender Prüfung. Am Ende des Seminars sind Sie in der Lage, zielgerichtet Sicherheitskonzepte nach BSI IT-Grundschutz zu erstellen.
2) IT-Grundschutz Berater
Im nächsten Schritt können IT-Grundschutz Praktiker an der zweitägigen Aufbauschulung zum IT-Grundschutz Berater teilnehmen. Neben der Schulung müssen die Teilnehmenden auch Berufs- und Praxiserfahrung nachweisen. Das Seminar folgt inhaltlich dem verbindlichen Curriculum des BSI und bereitet auf die Personenzertifizierung beim BSI vor.
geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security