22. November 2023

Die Macht der Daten: Was ist eigentlich IT-Forensik?

Kriminelle Spuren im Netz: Bei Cyberkriminalität ist der Tatort digital. Hier kommt die IT-Forensik ins Spiel, die sich mit der Untersuchung von digitalen Spuren befasst, um Straftaten aufzudecken oder Beweise für juristische Verfahren zu sammeln. Was der multidisziplinäre Ansatz der IT-Forensik alles umfasst und welche Einsatzgebiete es gibt, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Was ist IT-Forensik?

IT-Forensik ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger zu hören ist. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Die IT-Forensik beschäftigt sich mit der Untersuchung von digitalen Spuren und Beweismitteln, die im Rahmen von Straftaten oder anderen Vergehen im Bereich der Informationstechnologie hinterlassen wurden. Dabei geht es vor allem um die Sammlung, Analyse und Auswertung von digitalen Beweisen.

In Zeiten zunehmender Digitalisierung gewinnt die IT-Forensik immer mehr an Bedeutung. Denn je mehr Daten über Netzwerke und im Internet geteilt und gespeichert werden, desto größer wird das Risiko von Cyberkriminalität und Datendiebstahl. Unternehmen müssen sich vor solchen Angriffen schützen, um ihre Kunden- und Geschäftsdaten zu schützen. Wenn es dennoch zu einem Vorfall kommt, ist schnelles Handeln gefragt. Hier kommt die IT-Forensik ins Spiel: Sie ermöglicht eine genaue Analyse der Spuren auf digitalen Geräten, wie etwa Festplatten oder Smartphones. Dadurch können Täter identifiziert und Beweise gesichert werden. Zudem kann durch eine gründliche Untersuchung oft verhindert werden, dass unentdeckte Malware weiteren Schaden anrichtet.

Kurz gesagt: IT-Forensik ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen sowie für Strafverfolgungsbehörden, um digitale Spuren auswerten zu können und dadurch effektiv auf mögliche Cyberangriffe reagieren zu können.

Einsatzgebiete der IT-Forensik

Die Einsatzgebiete der IT-Forensik sind vielfältig und reichen von der forensischen Datenanalyse bis hin zur Rekonstruktion von Daten nach einem Hackerangriff. Besonders wichtig ist die IT-Forensik bei der Aufklärung von Wirtschaftskriminalität, Betrug und Cyberkriminalität, kommt aber auch in anderen Kontexten zum Einsatz, wie beispielsweise bei der Identifizierung von Cybermobbing-Opfern.

IT-Forensiker:innen können in verschiedenen Bereichen tätig sein, wie beispielsweise bei Strafverfolgungsbehörden, Unternehmen oder Anwaltskanzleien. Wer in einem Unternehmen für die IT-Sicherheit verantwortlich ist, wird regelmäßig mit IT-forensischen Fragestellungen konfrontiert.

Die Arbeit in diesem Bereich erfordert ein hohes Maß an technischem Verständnis und analytischen Fähigkeiten sowie eine hohe Belastbarkeit, da forensische Untersuchungen oft sehr zeitkritisch sind und unter großem Druck durchgeführt werden müssen. Es ist daher wichtig, dass IT-Forensiker:innen über eine fundierte Grundausbildung verfügen sowie regelmäßige Weiterbildungen absolvieren, um mit den neuesten Technologien und Methoden Schritt zu halten. 

Methoden und Techniken der IT-Forensik

Bei forensischen Untersuchungen kommen Methoden und Techniken aus unterschiedlichen Disziplinen zum Einsatz: Die IT-Forensik ist ein multidisziplinärer Ansatz, der Techniken aus den Bereichen Informatik, Kriminalistik und Rechtswissenschaften kombiniert. Aus dem Bereich der Informationstechnik gehören zum Beispiel das Auslesen von Log-Dateien, das Entschlüsseln von verschlüsselten Daten oder die Untersuchung von Netzwerkverkehr dazu. Auch die Analyse von Metadaten wie Zeitstempeln oder Dateinamen kann bei einer forensischen Untersuchung hilfreich sein.

Dabei ist es wichtig, dass die eingesetzten Methoden und Techniken strengen wissenschaftlichen Standards entsprechen und nachvollziehbar dokumentiert werden. Das Thema Rechtsgrundlagen spielt hier eine wichtige Rolle, denn nur unter Berücksichtigung bestimmter Vorschriften können die Ergebnisse einer forensischen Untersuchung vor Gericht als Beweismittel verwendet werden.

Rechtsgrundlagen und rechtliche Aspekte in der IT-Forensik

Nicht nur technische Aspekte spielen eine Rolle in der IT-Forensik: Es gibt spezielle Rechtsgrundlagen für den Umgang mit digitalen Beweismitteln und auch datenschutzrechtliche Aspekte müssen berücksichtigt werden.

Im Rahmen von forensischen Untersuchungen müssen alle Schritte und Methoden genau dokumentiert werden, um im Ernstfall vor Gericht als Beweismittel zugelassen zu werden. Dabei müssen die Beteiligten sich an alle relevanten Gesetze halten, wie zum Beispiel das Datenschutzgesetz, das Strafgesetzbuch oder auch die Strafprozessordnung. Auch der Schutz von persönlichen Daten ist ein wichtiger Aspekt, den es zu beachten gilt.

Insgesamt erfordern forensische Untersuchungen im Bereich der digitalen Spurenauswertung ein hohes Maß an Fachwissen sowie Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Umgang mit sensiblen Informationen.

Herausforderungen und Risiken bei forensischen Untersuchungen

Im Bereich der digitalen Spurenauswertung gibt es einige Herausforderungen und Risiken. Eines der größten Probleme besteht darin, dass digitale Beweismittel oft sehr schnell verändert oder gelöscht werden können. Deshalb ist es für IT-Forensiker:innen besonders wichtig, zügig zu handeln und alle relevanten Daten so früh wie möglich zu sichern.

Ein weiteres Risiko ergibt sich aus der Komplexität moderner Informationstechnologien. Je vielfältiger und vernetzter die technischen Systeme sind, desto schwieriger wird es auch, diese zu untersuchen und mögliche Einbruchstellen und kompromittierte Bereiche aufzudecken.

Schließlich stellt auch die Sensibilität mancher Daten ein Problem dar: Bei forensischen Untersuchungen können personenbezogene Informationen eine Rolle spielen, deren Veröffentlichung den Ruf einer Person oder eines Unternehmens schädigen kann. Aus diesem Grund sind in der IT-Forensik besondere Regelungen zum Datenschutz zu beachten.

Um hier auf dem neuesten Stand zu bleiben und stets korrekt zu handeln, bedarf es einer kontinuierlichen Weiterbildung auf den verschiedenen Gebieten. Nur so können IT-Forensiker:innen ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen.

Weiterbildung in der IT-Forensik

Wenn Sie sich im Bereich der IT-Forensik weiterbilden möchten, empfehlen wir Ihnen das Seminar „IT-Forensik – Grundlagen und Praxis. In dieser umfangreichen, 3-tägigen Schulung lernen Sie alle Grundlagen der IT-Forensik und wie Sie im Fall einer forensischen Untersuchung richtig vorgehen. Die Schulung setzt sich dabei bewusst aus theoretischen und praktischen Elementen zusammen, sodass Sie sowohl das notwendige Wissen erlangen, als auch direkt den praktischen Bezug zur IT-Sicherheit herstellen können.

Ob Sie bereits Vorkenntnisse in der IT-Forensik haben, ist dabei keine Voraussetzung. Das Seminar ist so angelegt, dass Sie den Inhalten ohne Vorwissen folgen können. Wenn Sie bereits Vorerfahrungen mit IT-forensischen Untersuchungen haben, bieten die Aufgabenstellungen genügend Raum, um tiefergehende Untersuchungen durchzuführen.

Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Seminarseite: Zum IT-Forensik-Seminar. Bei Fragen wenden Sie sich einfach an uns. Wir freuen uns auf Sie!

geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security

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