Die Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und spielt eine immer größere Rolle im Alltag, Berufsleben und in verschiedenen Bereichen der IT. Während die Vorteile von KI-Systemen unbestreitbar sind, ist es von entscheidender Bedeutung, ihre Sicherheit zu gewährleisten. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie KI-Systeme sicher einsetzen und wie KI zur Verbesserung der IT-Sicherheit beitragen kann.
Die Bedeutung der Sicherheit bei KI-Systemen
Künstliche Intelligenz bietet vielfältige Möglichkeiten zur Automatisierung und Effizienzsteigerung, bringt jedoch auch neue Sicherheitsherausforderungen mit sich. KI-Systeme können zum Ziel von Cyberangriffen werden, insbesondere wenn sie sensible Daten verarbeiten oder kritische Entscheidungen treffen. Daher ist es unerlässlich, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um KI zu schützen und das Vertrauen in diese Systeme zu stärken.
Herausforderungen bei der Sicherung von KI-Systemen
Die Sicherung von KI-Systemen bringt spezifische technische Herausforderungen mit sich. Viele KI-Modelle, insbesondere „Deep Learning“-Modelle, sind komplex und schwer zu verstehen bzw. zu erklären. Dies kann es grundsätzlich erschweren, Sicherheitslücken zu identifizieren und zu beheben, da die Nutzer die Funktionsweise und die Entscheidungsfindung der KI nicht nachvollziehen können und entsprechend nicht handlungssicher sind.
Außerdem sind KI-Modelle stark von den Daten abhängig, die zu ihrer Erstellung und Weiterentwicklung verwendet werden. Manipulierte oder fehlerhafte Daten können die Leistung und Sicherheit der KI-Systeme beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, die Datenintegrität sicherzustellen.
Darüber hinaus sind gezielte Angriffe auf KI-Modelle eine Herausforderung. Angreifer können versuchen, KI-Modelle durch sogenannte „Adversarial Attacks“ zu täuschen. Dabei werden gezielt manipulierte Eingaben verwendet, um falsche Ausgaben zu erzeugen. Der Schutz von KI-Systemen muss also verschiedene Aspekte und Einsatzbereiche berücksichtigen.
Fünf Best Practices für den Schutz von KI-Systemen
Um KI-Systeme sicher zu gestalten, sollten die folgenden Best Practices beachtet werden:
- Robuste Datenvorbereitung: Die Daten, die für das Training und die Validierung von KI-Modellen verwendet werden, müssen korrekt und vollständig sein. Techniken wie Datenbereinigung und -normalisierung gewährleisten die Qualität der Daten.
- Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung: KI-Modelle sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand sind und auf neue Bedrohungen reagieren können.
- Adversarial Training: Mit Techniken des Adversarial Trainings werden KI-Modelle widerstandsfähiger gegen gezielte Angriffe gemacht. Dafür werden die Modelle mit speziell entwickelten, manipulierten Eingaben gespeist, um die Algorithmen und die Abwehrmaßnahmen zu trainieren.
- Erklärbare KI (Explainable Artificial Intelligence, XAI): XAI ist eine Methode, durch die menschliche Nutzer die Ergebnisfindung der KI verstehen und interpretieren können. Dadurch werden die Entscheidungsprozesse der Modelle nachvollziehbar gemacht. Dies hilft nicht nur bei der Fehlerbehebung, sondern erhöht auch das Vertrauen in die Systeme.
- Sicherheitsbewertung und Audits: Regelmäßige Sicherheitsbewertungen und Audits sind grundlegend, um Schwachstellen in den KI-Systemen zu identifizieren und zu beheben.
Einsatz von KI zur Verbesserung der IT-Sicherheit
KI sollte nicht nur geschützt werden, sondern kann auch aktiv zur Verbesserung der IT-Sicherheit beitragen. KI-Systeme können beispielsweise das Verhalten von Benutzern und Systemen überwachen und ungewöhnliche Aktivitäten erkennen, die auf eine mögliche Kompromittierung hinweisen. Dies umfasst zum Beispiel den untypischen Zugriff auf sensible Daten oder ungewöhnliche Login-Versuche.
Generell können KI-Systeme große Mengen an Daten analysieren und ungewöhnliche Muster identifizieren, die auf potenzielle Sicherheitsbedrohungen hinweisen. Dies ermöglicht sowohl, Schwachstellen zu identifizieren und Sicherheitslücken zu schließen, als auch eine schnellere und präzisere Erkennung von Angriffen. Im nächsten Schritt kann KI eingesetzt werden, um auf erkannte Bedrohungen automatisch zu reagieren (Automatic Incident Response). Dies umfasst Maßnahmen wie beispielsweise das Isolieren betroffener Systeme oder das Blockieren von Angriffsvektoren.
Ein weiterer Anwendungsfall ist die Erkennung von Phishing. Die Raffinesse der Phishing- und Social-Engineering-Angriffe hat durch die kriminelle Nutzung von KI stark zugenommen. Durch die Analyse von E-Mail-Inhalten, URLs und Metadaten kann KI verdächtige Nachrichten identifizieren und Benutzer warnen, bevor sie auf schädliche Links klicken oder persönliche Informationen preisgeben. Diese Systeme nutzen maschinelles Lernen, um kontinuierlich neue Phishing-Muster zu erkennen und sich an neue Techniken von Angreifern anzupassen, wodurch sie eine effektive Verteidigungslinie gegen diese weit verbreitete Bedrohung darstellen.
Herausforderungen und ethische Überlegungen beim Einsatz von KI in der IT-Sicherheit
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen und ethische Überlegungen beim Einsatz von KI in der IT-Sicherheit. Der Einsatz von KI zur Überwachung und Analyse großer Datenmengen kann zu Datenschutzproblemen führen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten werden und die Privatsphäre der Nutzer geschützt bleibt.
Bei der Automatisierung von Sicherheitsmaßnahmen durch KI muss außerdem klar definiert sein, wer die Verantwortung für Entscheidungen und mögliche Fehlalarme trägt. Transparenz und Rechenschaftspflicht sind hier von großer Bedeutung.
Ein weiterer Punkt, der oft diskutiert wird, liegt nicht in der Anwendung, sondern in den zugrundeliegenden Eigenschaften von KI-Systemen: KI-Modelle können (beispielsweise aufgrund ihrer Datenbasis) unbeabsichtigte Vorurteile aufweisen, die zu unfairen Entscheidungen führen können. Es ist daher entscheidend, Mechanismen zur Überwachung und Korrektur von Bias in KI-Systemen zu implementieren.
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geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security