23. Oktober 2025

Handlungsunfähigkeit durch Cyberangriff: In der Krise richtig kommunizieren

Wenn ein Cyberangriff ein Unternehmen trifft, ist das meist mehr als ein technisches Problem. Es ist ein Moment, der plötzlich alles lahmlegen kann: IT-Systeme, Produktion, Kommunikation, Kundenservice – manchmal sogar die interne Handlungsfähigkeit. In dieser akuten Phase kommt es darauf an, besonnen und professionell zu handeln – und vor allem richtig zu kommunizieren. Denn selbst wenn Daten wiederherstellbar sind, ist der Reputationsschaden durch unklare, verspätete oder widersprüchliche Kommunikation oft langfristiger als der technische Ausfall selbst.

Wenn plötzlich nichts mehr geht: Das Szenario der Handlungsunfähigkeit

Viele Organisationen bereiten sich auf Cyberangriffe vor – doch selten auf den schlimmsten Fall: den vollständigen Stillstand. Ein solcher Zustand kann eintreten, wenn Angreifer zentrale Server oder Kommunikationssysteme verschlüsseln, Cloud-Dienste blockieren, administrative Zugänge übernehmen oder interne Kommunikationswege stören.

Das Ergebnis: Mitarbeitende können weder auf Daten noch auf E-Mails zugreifen, interne Abläufe liegen brach, und die Geschäftsleitung ist möglicherweise nur eingeschränkt erreichbar.

Diese operative Handlungsunfähigkeit ist nicht nur ein IT-Problem. Sie wird schnell zu einer Kommunikationskrise. Denn Kunden, Geschäftspartner, Behörden und Medien wollen wissen, was passiert ist – und jede Stunde ohne klare Information kann Vertrauen und Glaubwürdigkeit kosten.

Kommunikation in der Krise: Was jetzt zählt

In der akuten Krisenphase herrschen Unsicherheit, Druck und Informationsmangel. Trotzdem – oder gerade deshalb – braucht es Kommunikation. Sie ist das wichtigste Instrument, um Vertrauen zu bewahren und Kontrolle zurückzugewinnen.

1. Sofortige interne Koordination

Noch bevor externe Informationen veröffentlicht werden, muss das Unternehmen intern eine Kommunikationslinie finden. Selbst wenn Systeme ausfallen, sind alternative Kanäle (z. B. Messenger-Dienste, Notfall-Handys, Papierlisten) unverzichtbar. Wichtig ist, dass die Kommunikationshoheit klar geregelt ist, eine Notfallkette funktioniert (wer informiert wen?), alle Mitarbeitenden wissen, welche Aussagen sie treffen dürfen – und welche nicht.

Selbst ein kurzer interner Informationsstand („Wir wissen, dass es ein Problem gibt und arbeiten an der Analyse“) verhindert Gerüchte und stärkt das Vertrauen in die Führung.

2. Frühe und ehrliche externe Kommunikation

Viele Unternehmen zögern mit öffentlichen Statements, weil sie zunächst alle Details kennen wollen. Doch Schweigen ist in der Krise selten die beste Option. Frühzeitige, klare und ehrliche Kommunikation schafft Glaubwürdigkeit, auch wenn noch nicht alle Fakten bekannt sind.

Sinnvoll ist etwa eine erste Stellungnahme, die Folgendes enthält: eine Bestätigung, dass ein IT-Vorfall vorliegt, eine Beschreibung der Auswirkungen auf die Erreichbarkeit oder Servicefähigkeit, den Hinweis, dass Analysen laufen und man laufend informiert, eine empathische Ansprache der Betroffenen („Wir verstehen Ihre Sorge und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“).

Transparenz bedeutet dabei nicht, jedes Detail offenzulegen – sondern regelmäßig und verlässlich zu kommunizieren, was bekannt und relevant ist.

3. Krisenkommunikation als Vertrauensanker

Gerade in einer Phase der Handlungsunfähigkeit wirkt eine stabile Kommunikationsstrategie wie ein Anker. Sie signalisiert, dass das Unternehmen trotz der Krise Verantwortung übernimmt. Dazu gehört:

  • Konsistenz – Alle Kanäle (Presse, Website, Social Media, Hotlines) müssen dieselbe Botschaft transportieren.
  • Empathie – Der Tonfall sollte ruhig, respektvoll und lösungsorientiert sein.
  • Verlässlichkeit – Auch wenn es wenig Neues gibt, schaffen regelmäßige Updates Vertrauen.

Besonders in sensiblen Branchen (Gesundheitswesen, Energieversorgung, Verwaltung) ist diese Verlässlichkeit entscheidend, um öffentliche und politische Reaktionen zu steuern.

Typische Fehler, die in Krisen passieren

In der Hektik der ersten Stunden passieren häufig Kommunikationsfehler, die den Schaden vergrößern. Wenn zum Beispiel zu spät reagiert wird und Medien oder Kunden aus Drittquellen von dem Angriff erfahren. Ebenso ist es schädlich, wenn verschiedene Abteilungen unkoordiniert kommunizieren und so widersprüchliche Aussagen entstehen. Oder nur einmalige Statements ohne Folgekommunikation gegeben werden – diese fehlende Rückmeldung kann desinteressiert oder inkompetent wirken.

Auch die Art der Kommunikation ist wichtig: Fehlende Vorbereitung oder ungeübte Sprecher führen oft zu Unsicherheit oder unglücklichen Formulierungen. Oder wenn der Fokus der Kommunikation auf Technik statt auf Menschen gelegt wird, sodass sich Betroffene (Kunden, Partner, Mitarbeitende) häufig nicht ernst genommen fühlen.

Diese Fehler sind vermeidbar – durch Planung, Schulung und klare Verantwortlichkeiten im Vorfeld.

Resilienz durch Vorbereitung: Krisenmanagement als Grundlage

Handlungsfähigkeit in der Krise entsteht nicht erst im Moment des Angriffs, sondern lange davor. Organisationen, die regelmäßig Krisenübungen durchführen, verfügen in der Regel über:

  • eine klare Kommunikationsstruktur und ein definiertes Krisenteam,
  • vorbereitete Textbausteine und Kommunikationsvorlagen,
  • funktionierende alternative Kommunikationskanäle,
  • Ansprechpartner für Medien, Behörden und Stakeholder,
  • klar geregelte Entscheidungswege und Eskalationsstufen.

Eine solche Vorbereitung spart im Ernstfall wertvolle Zeit – und oft auch Reputation.

Cyberangriffe als Stresstest für Organisationen

Ein Cyberangriff offenbart also nicht nur technische Schwächen, sondern auch organisatorische und kommunikative Lücken. Wer in der Krise nicht sprechen kann, verliert die Deutungshoheit. Medien, soziale Netzwerke oder externe Akteure übernehmen dann schnell die Rolle des Informationsgebers – oft mit unvollständigen oder falschen Inhalten.

Deshalb sollte jedes Unternehmen prüfen: Gibt es einen aktuellen Krisenkommunikationsplan? Ist die Kommunikationskette auch ohne IT-Systeme funktionsfähig? Weiß das Management, wie es im Krisenfall auftritt – intern und öffentlich? Ist der Kontakt zu Behörden, CERTs oder externen Partnern vorbereitet?

Diese Fragen lassen sich nur in Ruhe und mit Vorbereitungszeit beantworten – in der Krise selbst ist es meist zu spät.

Weiterbildung als Schlüsselfaktor: Wissen, das handlungsfähig macht

Krisenkommunikation bei Cyberangriffen ist kein einmaliges Thema, sondern eine kontinuierliche Kompetenzentwicklung. Fach- und Führungskräfte müssen wissen, wie Kommunikation in Extremsituationen funktioniert, wie sie mit Unsicherheit, medialem Druck und internen Spannungen umgehen und wie sie ein Team durch eine Phase der Handlungsunfähigkeit führen.

Praxisorientierte Schulungen und Szenario-Trainings bieten hier den größten Mehrwert – sie schaffen Routine in Situationen, in denen sonst nur Stress und Zeitdruck herrschen.

Einladung: Kostenfreies Webinar am 30. Oktober 2025

Jede Organisation ist mit individuellen Risiken konfrontiert, die verschiedene Fachabteilungen wie IT, Business Continuity Management oder Unternehmenskommunikation bewältigen müssen. Doch eine Bedrohung betrifft heute nahezu alle gleichermaßen: Ransomware-Angriffe. Wird dieses Risiko zur Realität, müssen Unternehmen zahlreiche organisatorische und kommunikative Herausforderungen meistern.

In unserem kostenfreien Webinar „Krisenmanagement und Krisenkommunikation bei Cyber Incidents“ am 30.10.2025 erhalten Sie einen kompakten Überblick darüber, wie Sie Ihr Unternehmen auf Cyberkrisen vorbereiten, wie Sie handlungsfähig bleiben, selbst wenn IT-Systeme ausfallen und wie Sie kommunikativ souverän durch die ersten kritischen Stunden steuern.

Das Webinar richtet sich an Führungskräfte, IT- und Sicherheitsverantwortliche und Kommunikations- und Krisenmanager, die ihre Organisation auf reale Cybervorfälle vorbereiten möchten.

Vertiefung: Seminar „Krisenkommunikation bei Cyberangriffen“

Für alle, die das Thema im Anschluss vertiefen möchten, empfehlen wir unser umfassendes Seminar „Krisenkommunikation bei Cyberangriffen“.

Hier lernen Sie, wie Sie Kommunikationsstrategien aufbauen, Verantwortlichkeiten festlegen und in realistischen Übungen trainieren, was im Ernstfall zählt.

Cybervorfälle sind keine Seltenheit mehr. Unternehmen jeder Branche und Größe müssen damit rechnen, durch einen Ransomware-Angriff handlungsunfähig zu werden. In solch einer Lage müssen IT-Verantwortliche anderen Abteilungen helfen. Dazu gehören Geschäftsführung, Kommunikation/Marketing und HR. Eine erfolgreiche Krisenbewältigung braucht mehr als technische Expertise. Sie erfordert auch kluge Entscheidungen und gute Kommunikation mit allen Beteiligten.

Fazit

Ein Cyberangriff kann Unternehmen schlagartig handlungsunfähig machen – aber er darf sie nicht sprachlos machen. Klare, empathische und strukturierte Kommunikation ist der Schlüssel, um Vertrauen zu bewahren, Orientierung zu geben und die Kontrolle zurückzugewinnen.

Ob durch gezielte Vorbereitung, ein starkes Krisenteam oder praxisnahe Weiterbildung: Nur wer heute übt, kann morgen souverän handeln. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit, sich in unserem kostenfreien Webinar am 30. Oktober 2025 einen praxisnahen Überblick zu verschaffen – damit Sie im Ernstfall die richtigen Worte und Entscheidungen finden.

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