Die Digitalisierung bietet Unternehmen die Chance, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Märkte zu erweitern und Umsätze zu steigern. Doch der digitale Wandel kann nur gelingen, wenn die IT- und Informationssicherheit entsprechend berücksichtigt wird. Denn die Nutzung digitaler Möglichkeiten birgt immer auch Angriffspotential für Cyberkriminelle. Digitalisierung kann nur auf Grundlage von Cybersicherheit erfolgreich gelingen.
Digitaler Wandel in Unternehmen: Vorteil und Risiko zugleich
Um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen Unternehmen auf die Digitalisierung. Geschäftsprozesse und ganze Lieferketten werden immer digitaler, für die interne und externe Kommunikation werden digitale Kanäle genutzt und die Vernetzung nimmt immer mehr zu. Unabhängig von Branche und Unternehmensgröße nimmt der digitale Wandel so seinen Lauf. Nicht zuletzt durch die Pandemielage und die Verlagerung vieler Arbeitsplätze ins Homeoffice haben wir in den letzten Jahren einen regelrechten Digitalisierungsschub erlebt.
Doch dieser stetige Wandel und die Implementierung neuer Prozesse und digitaler Tools ins Unternehmen eröffnen neues Angriffspotential für Cyberkriminelle. Neue Schwachstellen, menschliches Fehlverhalten und die ständige Weiterentwicklung und Professionalisierung von Angriffsmethoden stellen komplexe Security Herausforderungen an Unternehmen. So findet eine Art permanentes „Wettrüsten“ zwischen Cybersicherheits-Verantwortlichen und Cyberkriminellen statt. Die Bedrohung gilt dabei für jede Unternehmensgröße und Branche gleichermaßen. Insbesondere kleinere Unternehmen sind sogar häufig mehr gefährdet, da ihnen die Ressourcen fehlen, um sich gegen solche Angriffe zu schützen.
Angespannte Sicherheitslage
Erst im September 2021 beurteilte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die IT-Sicherheitslage als „angespannt bis kritisch“. Die Menge der Angriffe und die Anzahl der Malware-Varianten steigt stetig. Zusätzlich nimmt auch die Qualität der Angriffe zu und Angreifer:innen werden immer erfindungsreicher und professioneller.
Eine aktuelle Studie im Auftrag des Technologieunternehmens TeamViewer aus dem November 2021 bestätigt diese aktuelle Bedrohungslage: Jedes zweite der 450 befragten Unternehmen bestätigte, dass es in den letzten 24 Monaten von Cyberattacken getroffen wurde. Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher sein, da viele Cyberangriffe unbemerkt bleiben.
Ein erfolgreicher Cyberangriff kann schwerwiegende Folgen haben und zur Unterbrechung von Geschäftsprozessen, Diebstahl von Firmengeheimnissen oder Kundendaten oder auch Sachschädigung führen. Jährlich entstehen durch Cyberangriffe Kosten in Millionenhöhe. Und ein Image- und Vertrauensverlust bei Kund:innen oder Geschäftspartner:innen wiegt ebenfalls schwer.
Erfolgreiche Digitalisierung mit IT-Sicherheit
Bei aller Gefahr bietet die Digitalisierung auf der anderen Seite jedoch großes Potential und einige Vorteile. Das BSI bezeichnet die Cybersicherheit sogar als Wettbewerbsvorteil in der Digitalisierung und hat eine gleichnamige Broschüre veröffentlicht. Wichtig bei der Cybersicherheit in Unternehmen ist, dass nicht nur die Prävention beachtet wird, sondern auch Maßnahmen und konkrete Abläufe für den Ernstfall entwickelt und festgelegt werden.
Es gibt einige Bereiche, die für einen Schutz vor Cyberangriffen in den meisten Unternehmen bereits wichtige Hebel darstellen:
1. Cloud Security
Die Cloud-Nutzung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Denn Clouds bieten einige Vorteile: Sie ermöglichen den Zugriff verschiedener Teams und Mitarbeiter:innen von unterschiedlichen Standorten aus – und das global und rund um die Uhr. In Clouds lassen sich nicht nur Dateien ablegen, sondern auch Prozesse und ganze virtuelle Infrastrukturen abbilden. Für Sicherheits-Backups wird automatisch gesorgt. Bei der IT-Sicherheit sind jedoch einige Punkte zu beachten.
Mehr dazu können Sie nachlesen im Beitrag: „Cloud Security: Was bei der Nutzung von Cloud-Computing zu beachten ist“ oder sich über folgenden Link direkt zu unserem Seminar informieren: Zum Cloud Security Seminar.
2. Schutz von Identitäten
Um Zugriffe sicher zu verwalten, müssen Accounts und Identitäten geschützt werden. Die klassische Kombination aus Benutzername und Passwort reicht heutzutage nicht mehr aus und es sollte immer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Zusätzlich zur Sicherung der einzelnen Identitäten sind ein Rollenmanagement und verschiedene Zugriffsebenen wichtige Maßnahmen, um die Netzwerknutzung zu schützen. So wird ein Zugriff durch Unbefugte erschwert und ist zugleich im Falle eines Falles besser nachvollziehbar sowie einzuschränken.
3. Endpoint Security
Bei der sogenannten Endpoint Security geht es um die Sicherung von Endgeräten der Nutzer:innen. Also zum Beispiel Computer, Tablets oder Smartphones. Insbesondere das mobile Arbeiten und die Nutzung privater Endgeräte für die Arbeit stellen die IT-Sicherheit vor besondere Herausforderungen.
Was dabei wichtig zu beachten ist, können Sie nachlesen in unserem Artikel „Mobiles Arbeiten: IT-Sicherheit für mobile Endgeräte im Arbeitsalltag“ oder mehr zum Thema erfahren im Beitrag „Risikofaktor Remote-Mitarbeiter – Unternehmenssicherheit in Zeiten von Homeoffice und Fernarbeit“.
4. Social Engineering
Beim Social Engineering werden Ihre Mitarbeiter:innen oder auch Sie selbst zur Zielscheibe von Cyberkriminellen. Im Social Engineering wird der Mensch psychologisch manipuliert und so als Ausgangspunkt für einen Cyberangriff genutzt. Social Engineering kann online zum Beispiel mithilfe geschickter Phishing-E-Mails, oder offline durch den direkten Kontakt mit Mitarbeiter:innen erfolgen – oder eine Kombination aus beidem. Das Gefährliche am Social Engineering ist, dass es eine sehr perfide Angriffsmethode ist, die sich Taktiken des Trickbetrugs zunutze macht.
Mehr Informationen können Sie nachlesen in unserem Blogbeitrag „Die Gefahr des Social Engineerings: Angriff durch Manipulation“ oder in unserem Seminar „Social Engineering“ erfahren.
Größtes Schutz-Potential ist nicht digital: Der Faktor Mensch
Auch wenn die Digitalisierung auch aus technischer Sicht einige Vorteile für die IT-Sicherheit bietet – zum Beispiel durch Automation und Künstliche Intelligenz – liegt der größte Hebel für Unternehmen in der Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter:innen. Viele Cyberattacken beginnen mit einem unbedachten Klick auf einen Link oder Anhang in einer E-Mail. Um Cyberattacken also bereits im Keim zu ersticken, müssen Mitarbeiter:innen ein Bewusstsein und das notwendige Wissen zur Cybersicherheit haben.
Eine wichtige Rolle dabei spielen Weiterbildungsmöglichkeiten und Schulungen, in denen den Teilnehmer:innen das nötige Wissen und wichtige Handlungsempfehlungen vermittelt werden. Zusätzlich ergibt sich dadurch für Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zur beruflichen Qualifizierung und Weiterentwicklung. Schauen Sie sich gerne in unserem Seminarangebot um, welche Themengebiete für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter:innen wichtig sind. Gerne beraten wir Sie individuell, fragen Sie dafür einfach bei uns an! Ihre Ansprechpartnerin:
Nadine Voigt
voigt@is-its.org
+49 (0)234 927 898-12
geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security