8. Februar 2024

Social Engineering 2.0: Phishing mit KI und Deepfakes

Experten sind sich darüber einig, dass die Geschwindigkeit und Raffinesse von Cyberangriffen in diesem Jahr weiter zunehmen werden. Insbesondere die hohe Rentabilität von Social Engineering-Angriffen und die Vereinfachung durch KI macht diese Art des Cyberbetrugs zu einem lukrativen Geschäft für Cyberkriminelle. Warum KI die Methoden des Social Engineerings grundlegend verändert und wie Unternehmen sich schützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Social Engineering 2.0?

Beim Social Engineering handelt es sich um eine Methode, bei der Angreifer gezielt menschliche Schwachstellen ausnutzen, um an vertrauliche Informationen zu gelangen. Dabei werden psychologische Techniken eingesetzt, um das Verhalten der Opfer zu manipulieren und sie dazu zu bringen, bestimmte Aktionen durchzuführen oder Daten preiszugeben.

Der GlobalData Advisory Report „2024 Enterprise Predictions: Secure by Design“ sagt für dieses Jahr voraus, dass Cyberkriminelle ihre Methoden im Social Engineering schnell weiterentwickeln und ausweiten werden. Social Engineering 2.0 bezeichnet eine neue Dimension des Phishings, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Deepfakes ermöglicht wird. Diese Technologien eröffnen Angreifern völlig neue Möglichkeiten, um ihre Opfer zu täuschen und sensible Informationen zu stehlen.

Künstliche Intelligenz und Deepfakes: Eine neue Dimension des Phishings

Die fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) hat neue Möglichkeiten geschaffen, die auch für Cyberkriminelle von großem Interesse sind. Die Funktionsweise von Phishing mit KI und Deepfakes basiert auf maschinellem Lernen und der Fähigkeit von KI-Systemen, menschenähnliche Verhaltensweisen nachzuahmen.

Eine der Hauptmethoden des Phishings mit KI besteht darin, gefälschte E-Mails oder Nachrichten zu erstellen, die von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen scheinen. Durch den Einsatz von KI können die Angreifer das Aussehen und den Schreibstil einer bestimmten Person oder Organisation imitieren und so glaubwürdig erscheinen. Dies kann dazu führen, dass Empfänger unwissentlich auf betrügerische Anfragen antworten oder persönliche Daten preisgeben.

Durch den Einsatz von Deepfakes können realistisch wirkende Videos oder Audioaufnahmen erstellt werden, in denen Personen scheinbar Dinge sagen oder tun, die sie tatsächlich nie gesagt oder getan haben. Dies ermöglicht es den Angreifern, noch überzeugendere und realistischere Nachrichten zu erstellen, die dazu dienen, persönliche Daten oder Zugangsdaten zu stehlen. Diese Techniken eröffnen neue Möglichkeiten des Phishings und ermöglichen den Angreifern, maßgeschneiderte Angriffe durchzuführen und punktgenau auf bestimmte Personen abzuzielen.

Auswirkungen von Social Engineering 2.0 auf Unternehmen

Social Engineering ist eine Bedrohung, die Unternehmen schon seit vielen Jahren beschäftigt. Mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Deepfakes hat diese Gefahr jedoch eine neue Stufe erreicht. Phishing-Angriffe mit Hilfe von KI und Deepfakes können für Unternehmen verheerende Auswirkungen haben. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien sind Angreifer in der Lage, hochrealistische gefälschte Nachrichten und Videos zu erstellen, welche kaum von echter Kommunikation zu unterscheiden sind. Diese Täuschung kann dazu führen, dass Mitarbeiter sensible Informationen preisgeben oder Malware herunterladen, ohne es zu bemerken – ein einziger Klick auf einen gefälschten Link oder Anhang kann ausreichen.

Ein erfolgreicher Phishing-Angriff kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen und den Ruf des Unternehmens schädigen. Durch den Zugriff auf sensible Daten können Angreifer außerdem Betriebsgeheimnisse stehlen oder sich Zugang zu geschützten Systemen verschaffen. Dies kann sowohl rechtliche Konsequenzen als auch erhebliche finanzielle Verluste nach sich ziehen.

Fünf Schutzmaßnahmen gegen Phishing mit KI

Um sich vor den Gefahren des Phishings mit Künstlicher Intelligenz zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen. Dies sind die fünf wichtigsten:

1. Zwei-Faktor-Authentifizierung: Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Implementierung einer starken Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Indem zusätzlich zum Passwort ein zweiter Faktor wie beispielsweise ein Fingerabdruck oder eine SMS-Verifikation benötigt wird, wird es für potenzielle Angreifer deutlich schwieriger, auf sensible Informationen zuzugreifen.

2. Sicherheitsupdates: Des Weiteren sollten regelmäßige Sicherheitsupdates durchgeführt werden, um bekannte Schwachstellen in der Software zu beheben. Cyberkriminelle nutzen oft Sicherheitslücken in veralteten Systemen aus, um ihre Angriffe durchzuführen.

3. Firewall und Sicherheitssoftware: Zudem kann der Einsatz von Firewalls und spezieller Sicherheitssoftware helfen, den Schutz vor Phishing-Angriffen zu verbessern. Diese Programme sind darauf spezialisiert, verdächtige E-Mails und Links zu identifizieren und automatisch zu blockieren. Dadurch wird das Risiko eines erfolgreichen Angriffs erheblich reduziert.

4. Offene Unternehmenskultur: Neben diesen technischen Maßnahmen ist es außerdem wichtig, eine Unternehmenskultur zu fördern, die auf Vertrauen und Kommunikation basiert. Offene Kommunikationswege ermöglichen es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, verdächtige Vorfälle oder potenzielle Sicherheitsbedrohungen schnell zu melden. Eine schnelle Reaktion und Zusammenarbeit sind entscheidend, um Schaden abzuwenden.

5. Sensibilisierung der Mitarbeitenden: Ein weiterer zentraler Aspekt des Schutzes vor Phishing-Angriffen mit KI ist die Sensibilisierung und Aufklärung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Schulungen und Trainings zur Erkennung von verdächtigen E-Mails oder Links können dabei helfen, das Bewusstsein für mögliche Bedrohungen zu schärfen. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden wissen, wie sie Phishing-Angriffe erkennen und darauf reagieren können.

Insgesamt ist der Schutz vor Phishing-Angriffen mit KI eine Herausforderung, der Unternehmen nicht allein technisch begegnen können. Es erfordert ein Zusammenspiel aus Technologie, Sensibilisierung und einer starken Sicherheitskultur. Nur so kann effektiv gegen Social Engineering 2.0 vorgegangen werden und sensible Daten geschützt werden.

Fazit: Unternehmen müssen sich vor Social Engineering 2.0 schützen

Insgesamt zeigt sich deutlich: Die Notwendigkeit, sich vor den Gefahren von Social Engineering 2.0 zu schützen, ist unumgänglich.

Social Engineering stellt eine ernstzunehmende Bedrohung dar und wird verstärkt durch die zunehmende Verwendung von Künstlicher Intelligenz und Deepfakes. Die Auswirkungen von Social Engineering 2.0 auf Unternehmen sind vielfältig. Ein einziger Klick auf einen schädlichen Link oder das Öffnen eines infizierten Anhangs kann zu Datenlecks, finanziellen Verlusten und einem erheblichen Rufschaden für das betroffene Unternehmen führen.

Es ist daher unerlässlich, dass Unternehmen geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, um sich vor den Gefahren des Phishings mit KI zu schützen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für diese Art von Angriffen. Durch Workshops und regelmäßige Schulungen können sie lernen, verdächtige E-Mails oder Nachrichten zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Nur durch eine Kombination aus technischen Maßnahmen und der Sensibilisierung der Nutzer kann der Schutz gegen Social Engineering 2.0 effektiv wirken und vor möglichen Schäden bewahren.

geschrieben von
Annika Brockhaus, für die isits AG International School of IT Security

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